Apo Island ist womöglich eines der letzten fast unberührten Flecken in Südostasien. Nein, eine große Schönheit ist die kleine Insel nicht. Der Strand ist steinig und voller Boote, der Sand ist grobkörnig und schwimmen will da keiner so richtig.
Aber die Idee, auf einer kleinen, abgeschiedenen Insel zu sein, die nur ein einziges Dorf hat… drumherum ist nur der Ozean… ja, diese Vorstellung hat was!
Allein auf Apo Island anzureisen ist ein kleines Abenteuer. Wir sind sechs Passagiere in einer kleinen Bangka (Auslegerboot), die an der breitesten Stelle rund einen Meter misst. Die See ist rau, der Wind weht uns um die Ohren, das Boot schaukelt wie verrückt und wir werden ganz schön nass. Die Crew bleibt gelassen, aber von den Passagieren verliert auf der ganzen Fahrt niemand ein Wort. Ich kann schwimmen, aber ob mein Rucksack das überlebt?!
Er überlebt!
Jeder, der nach Apo Island kommt, schaltet automatisch ein paar Gänge zurück. Hier lässt man es gemütlich angehen. Man kann sich der Langsamkeit nicht entziehen, sie stülpt sich wie eine große, weiche Fleece-Kapuze über deinen Körper.
Apo Island ist schon aufgrund ihrer Geologie nicht dafür geeignet, eine Strandurlaubsinsel zu werden. Es wird wahrscheinlich noch die nächsten 100 Jahre so ruhig und verschlafen bleiben. Hoffentlich!
Auf Apo Island gibt wirklich nur ein einziges Dorf. Es ist absolut winzig, hat aber alles, was man als Einheimischer und Tourist braucht. Zwei Resorts, drei Homestays, ein Restaurant, ein Basketballfeld, eine Schule. Jeden Abend versammeln sich die Dorfbewohner im Restaurant zur Videoke (= Karaoke mit Video). Das ist das einzige Event in diesem Nest, bevor um 22 Uhr die Elektrizität urplötzlich ausgestellt wird. Wenn man da gerade keine Taschenlampe zur Hand hat, muss man auf ausreichend Mondlicht hoffen. Apo Island ist wirklich pure Abgeschiedenheit!
Aus welchem Grund sollte man auf so eine Insel fahren?
Weil man hier TAUCHEN muss.
Die Riff rund um Apo Island ist das schönste, das ich je gesehen habe. Punkt. Wunderbare Korallen in den schönsten Formen und Farben. Alles ist voller Leben! Bunte Korallenfische, Tintenfische, Riesenschildkröten, Nudies, Hummer, Krabben…
Es gibt keine sensationellen Riesenfische, keine Haie, keine Mantas. Aber jedesmal wenn ich nach einem Tauchgang an die Oberfläche komme, muss ich vor Begeisterung laut jubeln. Da unten zu sein, ist wie ein Film, wie ein Rausch, ein Flug mitten durch eine surreale aber betörend schöne Science Fiction Welt.
Wie geil ist dieser Planet eigentlich?