Nach der ganzen Wander-Aktivität steht mir nun der Sinn nach ein wenig in-den-Tag-hineinleben. Der kleine Ferienort Wanaka scheint sich dafür ganz gut zu eignen. Ich habe Glück, eines dieser Hostels gefunden zu haben, in dem man sich direkt wohl fühlt und wo man länger bleiben möchte. Von Wohnzimmer und Terasse aus hat man einen Traumblick auf den Lake Wanaka, den ich sogleich zum schönsten See Neuseeands erkoren habe.

In meinem Reiseführer bin ich immer wieder auf eine Anzeige bzw. ein Foto gestoßen, welches einen Mann zeigt, der von einem Gipfel auf einen See und schneebedeckte Berge blickt. Alles in diesem Bild hat einen faszinierend intensiven Blauton, der See, der Himmel, die Berge, das T-Shirt des Mannes – alles tiefblau. Das gleiche Bild in Plakatgröße sehe ich plötzlich am Informationscenter von Wanaka – es zeigt den Ort, an dem ich bin gerade befinde. Rästel gelöst!

So ganz stillsitzen kann ich jedoch nicht – dafür ist die Umgebung einfach zu schön und will erkundet werden! Walks und Tracks von unterschiedlicher Dauer und Intensität rund um den See und im nah gelegenen Waschgelegenheit Mount Aspiring National Park bieten genügend Abwechslung. Mittags Picknick am See, danach zur Erfrischung kurz reinspringen, so lässt es sich leben! Nightlife sucht man vergeblich, aber es gibt ein kleines, ziemlich kultiges Kino. Man flätzt sich in eines der gemütlichen Sofas oder – für das Autokino-Feeling – in einen VW Käfer. Essen und Getränke aller Art gibt es auch – wie im eigenen Wohnzimmer! In der Hälfte des Films geht plötzlich alles aus und alle stürmen in Richtung Bar, um einen der köstlichen, frischgebackenen, noch warmen Cookies abzukriegen. Absoluter Kult!