Gold Coast – Kommerzhochburg der Eastcoast

Ohne Anna und Otsche wäre mir der Abschied von Byron Bay wesentlich schwerer gefallen. Das Sauwetter an jenem Tag machte es auch ein wenig leichter. Ich werde in den Mietwagen gepackt und los geht’s. Es ist ziemlich komfortabel, den immer schwerer werdenden Rucksack auf dem Rücksitz zu parken und unabhängig von Buszeiten einfach loszudüsen!Unser nächstes Ziel ist die Gold Coast, ein ca. 40 km langer Küstenstreifen, am südlichen Ende des Staates Queensland. Wir halten direkt im ersten Ort mit dem lustigen Namen Coolangatta. Coolie liegt noch in New South Wales an der Grenze zu Queensland und ist bekannt für seine guten Surfbreaks. Als wir jedoch ankommen, ist ans Surfen jedoch nicht mal im Traum zu denken. Die Brandung ist so krass, außer den absoluten Pros geht heute keiner ins Wasser. Der nächste Morgen ist noch extremer. Vielleicht drei, vier Bekloppte trauen sich rein und einige werden von Jetskis wieder an Land geholt. Das Wetter ist auch so bescheiden, dass man eigentlich nichts machen kann. Ok. Es macht gerade wenig Sinn, länger hier zu bleiben. Schade, denn irgendwie mag ich den Ort.

Hey, das geht ab!

Surfers Paradise am Horizont

Es gibt wohl kaum eine Stadt mit einem Namen, der irreführender ist als Surfers Paradise. Surfers ist das Kommerz-  und Partyzentrum der Gold Coast. Mit Paradise hat es jedoch überhaupt nichts zu tun. Hochhäuser, Hotels, Appartmentanlagen, alles ist hoch gebaut und sieht total geleckt aus, blinkt und glitzert. Kommt mir irgendwie vor, wie ein Verschnitt von Miami Beach. Wer Party und Shopping will, ist in Surfers gut aufgehoben. Was für ein krasser Kontrast zu den relaxten Beachtowns in New South Wales! Der Strand ist jedoch ganz schön, aber wegen des hohen Wellengangs „geschlossen“ (das heisst hier: man soll nicht ins Wasser). Crazy, wie der Ozean wütet. Wir versuchen, dem Ganzen etwas Gutes abzugewinnen und wagen uns an das Nachtleben. Der einzige Laden, in dem an diesem Dienstag irgendwas zu gehen scheint, ist fast ausschließlich mit Leuten gefüllt, die erst seit Kurzem legal Alkohol konsumieren dürfen. Wir kommen uns vor wie alte Säcke und irgendwie fehl am Platze. Nein, Surfers ist definitiv nicht mein Paradies! Haken dran!

Heute bleiben wir an Land

Mal eine etwas andere Beachkulisse

Klein Miami

Was nun? Nach diesem Ausflug ins mini Las Vegas haben wir Lust auf ein bisschen mehr Strand, Natur und Chillen. Unsere Lösung: Stradbroke Island – eine Sandinsel kurz vor Brisbane. Auf der Autofähre nach Straddie (ihr merkt schon, die Aussies lieben verniedlichende Abkürzungen) sind wir die einzigen Fußpassagiere und dürfen sogar in den „Crew only“ Bereich. Stradbroke Island ist größer als wir gedacht haben, und da wir unser Auto am Festland geparkt haben, bleibt uns eigentlich „nur“ Strandwandern übrig. Der Ozean geht auch hier extrem ab, aber wir kommen zumindest in den Genuss traumhafter Ausblicke, wärmender Wintersonne und unseres hart verdienten Strand-chill-outs. Uns könnte es deutlich schlechter gehen!

Blick von der Autofähre

Auch hier zeigt sich die See von ihrer rauhen Seite

Kontrastprogramm zur Gold Coast