Bohol – Living in the jungle

Ich bin im Dschungel. Es ist dunkelgrün, feucht und heiß. Allein unter Millionen von Moskitos und wilden Tieren. Fernab von jeglicher Zivilisation.

Naja, ganz so wild ist es hier nicht. Aber in diesem Dschungel-Resort mit dem schönen und treffenden Namen „Nuts Huts“ hat man schon ein bisschen das Gefühl, weit weg von allem zu sein. Allein hier zu übernachten ist ein Erlebnis. Ich bin in der Nähe von Loboc auf der Insel Bohol und Nuts Huts ist einen viertelstündigen Fußmarsch von der Hauptstraße entfernt. Sonst ist hier wirklich nichts.

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Bohol

Ich habe ein kleines Zimmer in einem Bambus- und Holzhaus. Es ist sehr basic, aber ganz gemütlich. Direkt vor „meinem Haus“ plätschert ein Fluss entlang. Das Flussufer ist umsäumt von Palmen, das Wasser ist grün, warm und perfekt zum Schwimmen. Keine Geschäfte, kein Straßenverkehr, nichts stört und lenkt ab. Perfekte Abgeschiedenheit zum Lesen, Chillen, Bloggen…

Nuts Huts, Loboc

Nuts Huts, Loboc

Bohol

Bohol ist eine wunderschöne Insel. Eine gewöhnliche Busfahrt wird zum Sightseeing-Erlebnis. Traumhafte Reisfelder, grüne Hügel, Kokospalmen und Bananen wachsen hier wie Unkraut.

Die Spezialität von Bohol sind die Chocolate Hills. Diese Hügellandschaft ist wirklich atemberaubend. Unzählige, nahezu symmetrische, rundliche Hügelkuppen ragen aus dem Dschungel, so weit das Auge reicht. Im Moment sind sie eher grün aber in der Trockenzeit färbt sich das Gras braun. Daher der Name. Wie Schokoküsse sehen diese Hügel aus. Einfach zum Anbeißen. Eine Landschaft, wie von einer  anderen Welt, wie aus einem Fantasy-Film. Die Chocolate Hills würden sich auch gut in Hobbingen machen.

Chocolate Hills, Bohol

Chocolate Hills, Bohol

In Bohol ist außerdem der angeblich kleinste Primat der Welt zu Hause. Der Philippinen- Koboldmaki ist ein winziges Tierchen mit riesigen Augen. Man kann die Makis entweder in Gefangenschaft sehen (was natürlich nicht in Frage kommt) oder in einem Reservat besuchen, das ihrem natürlichen Lebensraum entspricht. Ich sehe das Ganze trotzdem kritisch. Die kleinen Viecher sind nachtaktiv und sollen tagsüber eigentlich schlafen. Die Reservats-Mitarbeiter suchen die kleinen Kobolde jeden Morgen und laufen dann mit den Touristen zu den Bäumen, in denen die Tierchen ihr Nickerchen halten. Manche Touris sind laut und rücksichtslos und rammen ihre riesigen Kameraobjektive den armen Koboldmakis fast direkt ins Gesicht. Klick klick klick!!! Ich bekomme einen Haßanfall, als diese vor mir zwei Idioten minutenlang wieder und wieder Fotos von dem armen Ding schießen. Ich kriege große Lust, diesen rücksichtslosen Trampeln ihre Kamera über den Schädel zu ziehen. Ja, sorry, ich mache auch ein Foto. Eins! Und nicht 100!

Tarsier, Bohol