Nach der wohl unterhaltsamsten und ungewöhnlichsten Zugfahrt meines Lebens kommt der Zug 4 Stunden verspätet in Chiang Mai, der zweitgrößten Stadt Thailands an. Das ist hier jedoch ganz normal – mit Verspätungen dieser Art muss man einfach rechnen.
Verglichen mit Bangkok ist Chiang Mai wie eine Kleinstadt. Zwar fließt auch hier ein endloser Strom von unzähligen Motorrädern, Tuk Tuks und Autos durch die Hauptstraßen, aber man kann dem Verkehr schneller entkommen. Die Altstadt ist extrem beliebt bei „farang“ (Thai für „westlicher Tourist“). Dieser Teil von Chiang Mai ist total voll mit Gästehäusern, Hotels, westlichen Cafés, Restaurants und Bars.
Wer hauptsächlich andere Traveller treffen, sein deutsches Müsli mit Joghurt essen, günstig shoppen und ohne Ende Party machen möchte, wird in Chiang Mai sein Glück finden. Man muss seinen gewohnten westlichen Komfort nicht aufgeben und kann gleichzeitig die angenehmen Seiten Thailands genießen. Der Kulturschock wird minimal gehalten. Für Nordthailand-Einsteiger ist Chiang Mai die optimale Wahl. Es ist fast zu einfach… mir wird fast ein wenig langweilig.
Im Touri-Viertel in der Altstadt ist täglich Markt, der wider Erwartungen wirklich thailändisch ist. Die Preise sind für Thais und farang gleich – das ist in Asien nicht selbstverständlich. Ich finde es unglaublich spannend, einfach über die Märkte in Chiang Mai zu flanieren (davon gibt es nicht wenige) und die mysteriösen Gerichte in großen Töpfen, Fisch und Meeresgetier, aufgetürmtes Obst, Kokosnüsse und unbekannte Süßspeisen zu begutachten… und manchmal auch zu probieren.
Kulinarisch gesehen ist Chiang Mai ein echtes Highlight. Das Essen hier ist in der Regel auch etwas weniger scharf als im Süden. Jedenfalls habe ich hier mein absolutes Lieblings-Thai-Gericht gefunden: Khao Soi.
Khao Soi ist ein typisches Gericht der nordthailändischen Küche, wird aber in den verschiedenen Provinzen etwas variiert. Es handelt sich dabei um ein Gericht aus gelben Nudeln in einem cremigen Kokosmilch-Hähnchen-Curry. Das Hähnchen kommt mit dem ganzen Knochen in die Suppe und ist so zart, dass es im Mund zerfällt. Garniert wird das Ganze mit knusprigen gelben Nudeln und dazu gibt es ein Schälchen mit Schalotten, kleinen Stückchen eingelegtem Gemüse (Kohl?) und Limettenvierteln. Ein Traum! Da ich nicht zu den Menschen gehöre, die ihr Essen vor Verzehr fotografieren, kann ich leider kein Bild davon posten. Auf jeden Fall schmeckt Khao Soi noch leckerer als es klingt oder aussieht!
Was man in Chiang Mai aich sehr gut kann, ist Tempel-Sightseeing. Hier kann man sich wirklich eine Überdosis davon holen. Chiang Mai hat insgesamt rund 200 Tempel. Geschnitzte Giebel, goldene Buddhas, glitzerndes Mosaik, Drachen, Löwen, Stupas prägen das gesamte Stadtbild. Es ist fast zuviel. Nach zwei Tagen lässt mein Zwang nach, alle zwei Minuten die Kamera zu zücken.
Kohle
Alex, die Party im Zug ist ja der Hammer!!!! Hab gut gelacht und geil, dass auch der Plizist mitgemacht hat :-)
xx
Kohle