It’s time to relax – und ich habe den perfekten Ort dafür gefunden! Chiang Rai ist keine Stadt, die mit vielen Sehenswürdigkeiten auftrumpft. Aber vielleicht ist das der Grund warum wir hier so entspannen können. Absolut kein Sightseeing-Druck! Einen großen Unterschied macht unser Guesthouse. Das „Chook Dee“ ist eine der coolsten Unterkünfte in denen ich jemals gewohnt habe. Auf Thai bedeutet das so viel wie „Viel Glück“. Chook Dee ist ein Rasta-Haus. Der Aufstieg im Treppenhaus ist wie ein LSD-Trip. Es gibt keine einzige weiße Wand, alles ist in quietschbunten, psychedelischen Mustern und Motiven bemalt. Im Erdgeschoss gibt es eine Bar mit gut funktionierendem Wifi, chilliger Reggae-Musik – einfach perfekt zum Relaxen! Auch die Mitarbeiter sind extrem entspannte Typen. Wir können unsere eigene Musik anschließen, stundenlang in der Bar abhängen ohne etwas konsumieren zu müssen und einfach die Atmosphäre genießen.
Chiang Rai ist eine typische Thai-Stadt. Tuk Tuks, Rickshahs und Roller flitzen durch die Gegend, an jeder Ecke gibt es irgendwas leckeres zu futtern, Märkte und Tempel an jeder Ecke. Nichts wirklich außergewöhnliches, aber gerade deshalb gefällt es mir hier so gut. Man bekommt den Alltag in einer ganz normalen thailändischen Stadt mit ohne von zu vielen touristischen Attraktionen abgelenkt zu werden.
Irgendwo etwas außerhalb von Chiang Rai gibt es einen berühmten weißen Tempel, aber wir gönnen uns den Luxus, diese Sehenswürdigkeit sausen zu lassen.
Eines Morgens als ich mir an einer Straßenecke meinen täglichen Eiskaffee-Schuß setze, hört der Autoverkehr an der Hauptstraße plötzlich auf. Statt dessen näher sich etwas, das mich an einen Mini-Rosenmontagszug erinnert. Chinesisches Neujahr? Nein, es ist eine Schulveranstaltung. Die Kids repräsentieren die verschiedenen Länder der Asean-Verbandes (Südostasiatischer Nationen). Sie tragen die süßesten Kostüme an, die man sich vorstellen kann. An mir läuft meine vergangene und zukünftige Reise vorbei: Thailand, Indonesien, Malaysia, Singapur, Philippinen (abgehakt) sowie Kambodscha, Laos und Vietnam (noch auf der Liste). Die Kids sind so süß, dass ich mich halb tot ärgere, keine Kamera dabei zu haben. Ich sprinte zurück ins Guesthouse, um sie zu holen.
Ich kann den Umzug gerade einholen, als er wieder zurück im Schulgelände einläuft. Ich schmuggle mich mit auf den Schulhof, gerade rechzeitig, bevor sich hinter mir sich die Pforten schließen. Schwein gehabt! Da ist ein riesiges Schul-Event im Gange mit vielen Ständen, Spielen und herzallerliebsten Tanz- und Singperformances – alles durchgeführt von den kleinen Zwergen. Nach zwei Stunden bin ich völlig berauscht von der Fröhlichkeit und Herzlichkeit, die mir auf dem Schulgelände entgegenkommt. Dafür liebe ich Thailand!
Im Verhältnis zur Größe der Stadt gibt es in Chiang Rai nur wenige Touristen. Für die meisten Thais ist der Kontakt mit farang nicht so selbstverständlich. Vielleicht ist das der Grund, warum die Locals uns besonders nett und offen gegenüber treten.
Oder vielleicht, weil wir heute die entspanntesten Touris im ganzen Land sind.