Byron Bay… der Name lässt Backpackerherzen höher schlagen. Irgendwann landet jeder Australien-Reisende hier. Mit dem Plan, 3 Nächte zu bleiben. Aus denen plötzlich 3 Monate werden.
Was ist eigentlich so besonders an Byron?Schwer in Worte zu fassen. Es ist für jeden etwas anderes. Was macht es für mich besonders?
Um es schlicht und ergreifend zu sagen: Hier werden Reiseträume Wirklichkeit. Byron ist einfach ein wunderschöner, in einer Bucht gelegener, kleiner Beach-Ort. Es hat einen echt coolen und entspannten Vibe. Und es wird einfach nicht langweilig.
Gründe, warum ich Byron Bay liebe:
Byron hat alles…
… was man zum Glücklichsein braucht! Großartige Strände, wunderschöne Natur, traumhaftes Bergpanorama, Wahnsinns-Sonnenuntergänge, tolle Meeresfauna, Delphine, perfektes Klima, viele junge, coole Leute. Und der Surf… einfach LE-GEN-DÄR (mehr dazu weiter unten)!
Byron ist nett anzuschauen
Byron ist eigentlich ein Dorf (ca. 7.000 Einwohner) – total entspannt, jedoch nicht zu klein. Die Häuser sind ausschließlich niedrig gebaut, nichts hat mehr als zwei Stockwerke. Die vielen kleinen Shops und die Gastro-Szene machen aus Byron einen lebendigen und einfach echt coolen Ort. McDonalds, KFC und die meisten allgegenwärtigen Ladenketten haben es zum Glück noch nicht hierher geschafft.
Musik und Ausgehkultur
Byron ist sehr kreativ und musikalisch. Die Leute musizieren in den Bars, auf der Straße, am Strand, im Campervan, alleine, zu zweit oder in der Gruppe. Kein Abend, an dem nicht in irgendeiner Bar eine coole Live-Band für Stimmung sorgt. Meist hat man die Qual der Wahl. Bei Live-Mucke trifft man die meisten Locals, die dem liebsten Hobby aller Australier frönen: Dem Konsum von viel kühlem Bier, welches hier übrigens exzellent ist. Die Auswahl an regionalen Biersorten und -marken ist immens. Ich glaube, die Aussies schlagen sogar Deutschland, was den pro Kopf-Verzehr angeht. Das Zeug ist Lebenselixier!
Auch die partyhungrigen Backpacker kommen auf ihre Kosten. Zwei, drei Clubs beschäftigen eine Armada von hübschen jungen Mädels, die tagtäglich am Strand und in den Hostels Bändchen für alle möglichen Specials verteilen. Cheeky Monkeys und Cocomangas (ob die Ähnlichkeit in der Namensgebung der Clubs Zufall ist?) locken mit Happy Hour, Ladys‘ Night oder Wet T-Shirt Contest junges Partyvolk an. Fragt mich nicht, wie es darin so ist. Ich habe mich trotz einiger bunter Bändchen noch nie darin verirrt.
Byron ist mega relääääxt
Hippiekultur und alternativer Lifestyle sind ziemlich präsent. Eine Prise Yoga hier, ein Hauch Ayurveda dort, alles will ein bisschen organic, gluten-free und 100% grün sein. Manchmal wirkt es etwas gewollt, wenn die gerade der Schulpflicht entkommenen Youngster aus Europa stolz ihre neuen Dreads und noch rot geränderten Tattoos präsentieren. Bisschen Schwund ist immer – was soll’s! Der Vorteil: Man ist nie underdressed. Flip Flops in der Bar? Kein Problem. Es gibt immer genug Leute, die viel abgeranzter aussehen.
The Surf
OMG! Ich dachte, es könnte kaum besser werden, als in Yamba… bis ich „The Pass“ in Byron sah. Ein Pointbreak, bei dem die Wellen mehrere 100 Meter lang nach rechts brechen… noch nie sowas gesehen. Der Himmel für Longboarder… und die Hölle für alle, die ihre Ruhe brauchen. Das ist wahrscheinlich einer der überfülltesten Surfbreaks in ganz Australien. Nicht umsonst! The Pass geht über in Clarkes Beach, wo ich surfen gehe. Klar, manchmal nervt es, wenn man mit 100 anderen Leuten im Wasser ist. Aber hier kann man wirklich geil lange surfen, die Wellen sind meistens nicht zu groß, einfach perfekt für Anfänger. Ich will nichts anderes mehr machen. Ich bin süchtig!!!
Klar ist das Touri hier. Aber nicht zu schlimm. Die Locals legen viel Wert darauf, dass Byron kein zweites Surfers Paradise mit Shoppingmalls, Hochhäusern und riesigen Appartmentanlagen wird. Man findet hier keine hässlichen Souvenirläden (ich habe jedenfalls noch keines entdeckt), keinen thrashigen Fastfood-Billo-Tourismus. Byron ist ein „echter“ Ort. Anders als z.B. in Yamba, wo auffallend viele ältere Menschen leben, ist Byron voller junger und junggebliebener Leute. In den Sommermonaten soll es hier crazy voll sein, aber zur Zeit ist es einfach nur ziemlich easy und entspannt.
Ich wollte erstmal drei bis fünf Tage bleiben. Mittlerweile ist die dritte Woche rum. Ich kann mich nicht trennen! Andererseits bin ich Traveller mit Leib und Seele. Ich will immer weiter und mehr neue Sachen sehen. Ich sehe ein kleines Dilemma kommen…
Ach was, scheißegal! Noch gefällt’s mir zu sehr!
Michèle
Wie romantisch! :D