Hello Darwin, hello Territory!

Für meine letzten 10 Tage in Australien habe ich mir Darwin im Northern Territory vorgenommen. Von Cairns mal locker 2.800 km entfernt – wenn man Straßen benutzt. Die zig tausend Kilometer trockenes Buschland habe ich mir geschenkt und habe die Strecke in der Luft überquert.

Es ist jedesmal erstaunlich, wie sehr sich die australischen Staaten voneinander unterscheiden. Man kommt sich jedesmal fast vor wie in einem anderen Land. Angekommen im Northern Territory fällt als erstes auf, dass es extrem heiss ist. Heiss und trocken. Das bin ich vom Winter an der Eastcoast nicht gewohnt! Hier ist gerade Hochsaison, halb Australien und die gesamte Backpackerszene scheint in den warmen Norden zu flüchten. Ich bin extrem froh, für die ersten 2 Nächte eine Unterkunft vorgebucht zu haben, denn Darwin ist komplett ausgebucht, andauernd begegnen mir Backpacker, die sich von einem Hostel zum anderen vorarbeiten und mit langen Gesichtern weiterziehen.

Was mich in Darwin zunächst mal schockt, sind die vielen Aboriginals, die besoffen oder leicht geistesgestört durch die Straßen torkeln. Die habe ich zwar auch schon in Cairns häufiger gesehen, aber hier sind sie noch viel präsenter. Die City-Aboriginals sind angeblich aus ihren Stämmen ausgeschlossen worden. Sie werden vom Staat unterstützt, sind meist arbeitslos, tun nicht viel außer abhängen und saufen. Schrecklich, wie runtergekommen viele von denen aussschauen. Die meisten werden in die australische Gesellschaft gar nicht richtig integriert und sie haben auch gar kein Interesse daran. Schließlich haben die Weißbrote ihnen das Land weggenommen. Einige sind schon ganz gut integriert und arbeiten z.B. in der Tourismusindustrie.  Aber in Darwin sieht man wirklich viele fertige Gestalten. Das ist ein kontroverses Thema in Australien und es ist irgendwie bedrückend.

Ansonsten gibt es über Darwin nicht wahnsinnig viel zu berichten. Es ist eine mittelgroße Küstenstadt, ohne krokisicheren Strand. Na super! Es gibt nur wieder mal eine „Lagune“ aber im Gegensatz zu Cairns oder Airlie Beach, ist es einfach nur ein abgetrennter Bereich vom Meer, wo das Wasser reingepumpt wird. Nicht sehr einladend! Man kann jedoch unter den Palmen um die Lagune herum gut chillen. Es gibt jede Menge Pubs und Bars, wo alle Bierfans ab Mittags anfangen ihren Durst zu stillen. Jeden Donnerstag und Sonntag findet der Mindil Beach Market statt, das ist wie der Name schon sagt, ein ganz cooler Markt in unmittelbarer Strandnähe. Er besteht hauptsächlich aus Fressbuden – aber verdammt guten! Es gibt Stände mit Aboriginal-Kunsthandwerk, Schmuck, Boomerangs, Didgeridoos, und ähnlichem Aussie-Kitsch. Am frühen Abend rennen alle Menschen über die Sanddüne zum Strand zum kollektiven Sonnenuntergangs-Gucken. Es ist wie auf einem großen, entspannten Familienfest. Der Markt ist mein persönliches Darwin-Highlight.