Im Partyzug nach Chiang Mai

Thailand macht einfach Spaß. Die Temperaturen sind tropisch, die Strände legendär, die Drinks billig, die Parties berüchtigt und die Leute total entspannt. Dafür wird Thailand von vielen geliebt. Doch irgendwann kommt der Moment, wo man genug hat vom Ballermann. Das ist der Zeitpunkt, um den Norden abzuchecken. Der komplett anders ist, als die Inseln im Süden. Es ist wie in einem völlig anderen Land. In dem es aber nicht weniger Spaß macht.

Schon die Fahrt im Nachtzug nach Chiang Mai, der größten Stadt in Nordthailand, passt in dieses Bild.

Es ist zunächst eine gewöhnliche Zugfahrt. Die Temperatur in den Schlafabteilen ist auf sibirisch eingestellt, der Zug kommt kaum von der Stelle, es ist langweilig und es gibt nichts zu tun.

Ich mache mich auf die Suche nach dem Zugrestaurant, um vielleicht jemanden zum klönen zu finden.

Was ich dort vorfinde, übersteigt jegliche Erwartungen.

[wpvideo yvvTxMpO]

Das Zugrestaurant ist eine Bar mit flackerndem Disko-Licht und lauter Party-Musik. Thai-Bier fließt in Strömen. Thais haben ihre eigene Art, ihr Bier kalt zu halten: Sie tun Eiswürfel ins Glas. Sakrileg!, höre ich die deutschen Bier-Snobs schon aufschreien. Aber das, was sich in Thailand Bier nennt, wird mit Eis eigentlich erst erträglich.

Die Stimmung steigt, die ersten farang (wie Ausländer von Thais genannt werden) fangen an, ihre Hüften zu schwingen. Und spätestens bei Gangnam Style bebt das ganze Restaurant. Auch der Polizist zieht einfach seine Jacke aus und feiert bei Coca Cola ordentlich mit. Die leicht gestresst wirkende Serviererin wird jetzt auch ein bisschen lockerer und groovt, während sie effizient die Singha Beer-Vorräte verteilt. Habt ihr so was schon mal erlebt? Ich nicht!

Wäre das in den spaßbefreiten Abteilen der Deutschen Bahn möglich? Wohl kaum! In dieser Nacht wird mir wieder klar, warum die Leute nach Asien zum Urlaub machen fahren. Sie wollen Spaß, etwas Exotik und ungewöhnliche, lustige Situationen.

Welches Land eignet sich dafür besser als Thailand?