Viele, die Bali gut kennen, werden mich wahrscheinlich für bekloppt erklären… aber ich fahre tatsächlich noch einmal hin…
In den Sündenpfuhl Kuta! Ja, wirklich, rein freiwillig! Die letzten vier Tage gebe ich mir noch einmal die volle Dröhnung!Crazy Verkehr, Motorbike-Geknatter, Lärm, Surfkultur, der berüchtigte Kuta Beach, Bintang am Strand, baggernde Indonesier, nervige Straßenverkäufer, „Massas!“- Rufe, krasser Kommerz, Partytourismus… es ist eine Art Haßliebe. Es nervt und ist irgendwie anziehend zugleich.
Ich suche mir diesmal ein nettes Homestay, das von der Location her Premium ist. 2 Minuten zum Strand, 2 Minuten zu Kutas Hauptschlagader Legian Street – und dennoch absolut ruhig. Großartig! Hier kriegt mich in den nächsten Tagen keiner weg!
Ich brauche ein bisschen, um mich wieder daran zu gewöhnen. Wirklich vermisst habe ich es nicht. Aber Kuta hat diesen Beach… und der ist einfach legendär. Es ist der beste Strand auf Bali. Punkt. Ich höre jetzt schon Protestrufe, mir egal. Kuta Beach ist endlos lang, der Sand ist goldfarben, feinkörnig und sauber. Bronzefarbene Bikinischönheiten, Models, Pumper, Wannabes, Normalos, Frisbeespieler, Jungs in knackigen Boardshorts, Surfer und die es mal werden wollen, Familien, süße Kinder, Sonnenuntergangsgucker, einfach alle zieht es an diese Perle von Strand. Kuta Beach ist ausgelassen, lebensfroh, tolerant und mega-relaxt. Wer könnte diesen Ort hassen?
Ach, wie habe ich es vermisst! Die Schmerzen in den Armen vom Paddeln, Meerwasser, das sich literweise in meinen Nebenhöhlen ansammelt, das Brennen in den Augen vom Salz, die Atemlosigkeit nach einem Schleudergang, die gnadenlos brutzelnde Sonne, das elend lange Warten auf eine gute Welle, small-talk mit den Surferboys, die vergeblichen Versuche, das Meer zu verstehen, das unbeschreibliche und zufriedene Gefühl nach einem kurzen Wellenritt, die Müdigkeit in den Knochen danach… wie konnte ich jemals ohne überleben?
Langsam lebe ich mich in Kuta wieder ein. Nach zwei Tagen weiß ich wo die Locals das beste Nasi Goreng essen, wo es den köstlichsten und günstigsten Fruchtsaft gibt, welche Wäscherei am schnellsten liefert, welcher Surfklamottenshop „Sale“ hat, wo ich ein gutes Surfbrett am günstigsten ausleihen kann, in welches 5-Sterne Hotel ich unbemerkt reinlaufen kann, um die Poolanlage zu nutzen, wo es Abends coole Live-Mucke gibt… Kuta ist gar nicht so schlecht, man muss nur Augen, Ohren und sein Herz öffnen!
Ein Monat Bali. Ein Monat voller unterschiedlichster Eindrücke. Eindrücke von einer Insel voller Kontraste und Kuriositäten, faszinierender Natur, Kunst und Kultur, wunderbaren und freundlichen Menschen, die ihren Glauben leben und zelebrieren, einer Insel auf der Massentourismus, Tradition und bescheidenes Leben nebeneinander existieren.
Kein Zweifel, ich war nicht das letzte Mal hier.
cinjapoe
Du hast mich überzeugt – ich werds mir zumindest anschauen….! :)