Der Mekong, die „Mutter der Flüsse“ ist ein riesiger Strom, der in China entspringt und in Vietnam in einem riesigen Delta in das Südchinesische Meer fließt. Mit mehr als 4.000 Kilometern ist der Mekong einer der längsten Flüsse der Welt.

Unser Ziel ist Luang Prabang, eine alte Königsstadt. Es ist möglich, mit dem Boot auf dem Mekong dorthin zu gelangen. Die Fahrt dauert jedoch ziemlich lange: Von Huay Xai ist man zwei Tage auf dem Fluss unterwegs. Man kann die Strecke in weniger als der Hälfte der Zeit auch mit dem Bus zurücklegen. Außerdem ist es möglich, das Schnellboot zu nehmen, mit dem man in einem halben Tag in Luang Prabang ankäme.

Aber Moment… Laos? Und… schnell? Da passt doch irgendwas nicht. Das ist mir suspekt! Wir hören zudem von anderen Leuten, dass das Schnellboot eine Qual sei und dass einem von den lauten Motorgeräuschen die Ohren wegfliegen. Ich wusste doch, da ist was faul! Wenn wir schon in Laos, dem Land der Langsamkeit sind, dann nehmen wir auch nur das slow boat. Außerdem hat es wesentlich mehr Stil, finden wir.

Es ist Trockenzeit und der Mekong ist ein ruhiger Strom. Am Flussufer erheben sich Hügel und Kalksteinfelsen, winzige Dörfer sind in die Landschaft eingebettet, Fischer fahren mit ihren langen, schlanken Booten an uns vorbei… Entspannter könnte eine Fahrt nicht sein. Genau so habe ich mir Asien vorgestellt!

Das Boot ist bis zum Anschlag gefüllt, überwiegend mit Touristen, jedoch sind auch einige Einheimische dabei. Die Fahrt scheint sich beruhigend auf alle auszuwirken. Trotz der nicht gerade komfortablen Bedingungen und des Platzmangels, sind alle Passagiere entspannt, niemand quengelt herum. Eine Frau holt eine Gitarre heraus und fängt an zu singen und nach spätestens bei dem zweiten Song stimmt das halbe Boot mit ein.

Für die Nacht halten in einem winzigen Dorf namens Pakbeng. Wir sind mitten im Nichts, irgendwo im laotischen Dschungel. Der Mond erhellt den Nachthimmel, kleine nachtaktive Tiere machen lustige Geräusche, Glühwürmchen schwirren durch die Luft…

Irgendwie total romantisch, so weit abgeschieden von moderner Zivilisation zu sein.