Wer in Erwägung zieht, seine Eastcoast-Reise ohne eine Segel-Tour in den Whitsunday Islands zu beenden, muss mit verständnislosen Blicken rechnen sowie mit dem Gefühl umgehen können, DAS Highlight verpasst zu haben. Die Whitsundays werden von der Backpacker-Industrie mindestens genau so stark gehypt wie Fraser Island. Schon bei der Planung der Reise kommt man nicht drum herum – wenn schon Eastcoast, dann gehört Segeln auf den Whitsundays zum Pflichtprogramm. Die Tourenveranstalter verstehen es ausgezeichnet, jeden heiß zu machen. Alleine beim Blick auf die Broschüren fängt man an zu sabbern. Wer will schon Whitehaven Beach, den schönsten Strand des Planeten, verpassen? Ich auch nicht, also mache ich den Zirkus mit!
Alle Segel-Trips starten von Airlie Beach, einem kleinen Küstenörtchen, der im Prinzip nur auf Tourismus ausgelegt ist. Es gibt eigentlich nur eine richtige Straße, die voll mit unzähligen Reiseagenturen, Hostels, Kneipen, Bars, Bottle Shops und Strandklamottenläden ist. Jeder, wirklich jeder Backpacker scheint hierher zu kommen. Innerhalb einer Stunde treffe ich mindestens sieben Bekannte.
Wer auf Strand hofft, wird in Airlie Beach enttäuscht. Hier gibt es gar keinen Beach – nur einen Bootshafen!
Aber die „Lagune“ – eine supercoole öffentliche Poolanlage in direkter Nähe zum Meer – ist einfach der Wahnsinn! Hier kann man hervorragend abhängen und vor sich hinträumen, bevor es am nächsten Tag zum ultimativen Segelerlebnis geht.
Um den anzutreffenden Teenie-Backpackerhorden für eine Weile zu entkommen, habe ich einen etwas teureren Trip gebucht. „Blizzard“ ist eine brandneue kleine Segelyacht, 2011 gebaut, mit Platz für 10 Leute. Alles erstrahlt noch im neuen Glanz. Schönes Boot, gutes Essen, coole Crew, private Atmosphäre. Wirklich sehr sehr nett hier. Ich genieße es sehr!
Was mir bei Fraser Island verwehrt wurde, bekomme ich auf den Whitsundays zur Genüge: Perfektes Wetter und viel Sonnenschein! Es ist aber auch ordentlich Wind da, also genau richtig zum Segeln. Gott sei Dank werde ich nicht seekrank, denn dann können drei Tage auf dem Boot echt lang werden.
So richtig los geht es am zweiten Tag. Nach dem großartigen Frühstück mit echtem Filterkaffee (ein unglaublicher Luxus für einen Australien-Backpacker) machen wir uns auf den Weg zur Whitsunday Island, der größten des insgesamt 74 Inseln umfassenden Archipels. Unsere Gruppe kommt als erste auf der Insel an und wir werden zunächst zum Aussichtspunkt geleitet. Ich bin ja mal echt gespannt, ob der wirklich hält, was die Hochglanzprospekte versprechen.
Alter Schwede! Bei dem Anblick klappt mir die Kinnlade runter. Unfassbar! Es sieht GENAU SO AUS, wie auf den Hochglanzprospekten!
Die Sandbänke und unterschiedlichen Tiefen des Meeres zaubern eine grandiose Vermischung der unterschiedlichsten Blautöne. Meine Kamera läuft heiß als ich immer wieder wie unter Zwangsneurose das selbe Foto mache.
Innerhalb der nächsten zwei Stunden haben wir am Whitehaven Beach Zeit, diesen Eindruck zu verdauen. Ich suche mir eine kleine Bucht aus, um den nachziehenden Horden ein wenig zu entkommen. Ich habe noch nie so weißen und feinen Sand gesehen. Es kommt der Südsee schon sehr nahe, ist aber doch anders. 100% Quarzsand, der sich nicht in der Sonne aufheizt. Total irres Zeug! Wie im Raffaelo Werbespot. Und das schönste: Kein Resort weit und breit. Natur pur!
Das Meer ist kristallklar, türkis und so einladend… da mit Stingersuit reinzugehen, um sich vor möglichen Quallen zu schützen? Dieses Wasser nicht direkt an die Haut lassen? Sakrileg! Nichts wie rein da im Bikini!
Hier möchte ich für den Rest meines Lebens bleiben!
Leider geht das nicht. Nachdem ich ein Paar Stunden lang versuche, wie ein Junkie jedes Detail von diesem Anblick in mich aufzusaugen, geht es zurück auf das Boot.
Whitehaven Beach war das Highlight dieses Trips. Nichts danach kommt nur annähernd an diesen Strand heran. Whitehaven Beach hat mich verdorben. Ich sehe zwar, dass alles hier wirklich sehr sehr schön ist, aber nichts kann diesen Strand noch toppen.
Den Rest des Tagens verbringe ich überwiegend mit Schnorcheln ich Great Barrier Reef Marine Park. Auch im flachen Wasser kriegt man unglaublich viele schöne bunte Korallen und interessante Viecher zu sehen. Leider sehen wir weder Riffhaie noch Schildkröten aber dafür Schwärme von neonfarbenen kleinen Fischen und einige echt große Jungs, die mir in der ersten Sekunde nen ziemlichen Schrecken einjagen. Es wird Zeit, einen Tauchschein zu machen!
Am dritten Tag ist mir morgens so gar nicht danach, ins Meer zu springen. Es ist schweinekalt und total windig! Wir starten mit einem kleinen Spaziergang auf einer Sandbank, die zwei Inseln miteinander verbindet. Wir sind total heiß auf die Riffhaie, die es hier angeblich irgendwo gibt, sehen aber „leider nur“ ein paar kleine Stachelrochen. Mit der Zeit wird die Sandbank von der einsetzenden Flut verschluckt, so dass wir im brusthohen Wasser zur ersten Insel zurückwaten. Irgendwann traue ich mich doch noch mal mit dem Schnorchel rein und das zahlt sich aus, denn da unten schwimmen wunderschöne riesige Schildkröten, die coolsten Tiere überhaupt.
Fazit Whitsundays: Lohnt sich, sollte man sich eigentlich nicht entgehen lassen. Es wird nicht zu viel versprochen!
Kathrin
Kraaaaaaaasssssss!!!! Wie derbe lang und wie DERBE blond sind denn deine Haare bitte???? Ich werd verrückt :-)
Alexandra
Ja, das geht gar nicht! Ich werde jeden Tag blonder, haha!