Reisen in der Regenzeit

Südostasien in der Regenzeit – Top oder Flop?

Du planst einen Trip nach Südostasien und deine Reise fällt möglicherweise in die Regenzeit? Sollst du das Risiko eingehen? Macht es überhaupt Spaß, in der nassen Saison zu reisen? Als Langzeit-Backpacker wirst du wahrscheinlich früher oder später nicht drum herum kommen. Aber was ist wenn du nur wenig Zeit zur Verfügung hast? Keine Panik! Die Regenzeit ist nicht so schlecht wie ihr Ruf.

Zunächst einmal die gute Nachricht: Es gibt zu jeder Zeit ein Land oder eine Region in Südostasien, in der du nicht nass wirst. Es gibt also nicht DIE Regenzeit, die für alle Länder gilt. Während es auf Bali aus Kübeln schüttet, ist es zum Beispiel auf den Philippinen warm und trocken. Hier findest du übrigens ein sehr praktisches Tool, mit dem du weltweit die beste Reisezeit planen kannst.

Um dir die Entscheidung etwas zu erleichtern, habe ich einige Punkte aufgeführt, die für und gegen das Reisen in der Regenzeit sprechen.

 

Die Vorteile

In der Regenzeit ist Reisen in Südostasien günstiger

Ein wesentlicher Pluspunkt für einen Budget-Backpacker! Insbesondere bei der Unterkunft wirst du einiges sparen können. Die Unterkunfts-Besitzer sind jetzt eher zu größeren Preisnachlässe bereit. Ein bisschen Verhandeln hilft natürlich auch. Regenzeit ist in der Regel Nebensaison, was deine Urlaubskasse schont.

Regentropfen auf Blättern Weniger Touristen, mehr Spontaneität

Auch in touristischen Hochburgen musst du deine Unterkunft, Touren oder Transport nicht Tage im Voraus buchen. Somit kannst du viel Zeit bei der Organisation deiner Reise sparen. Auch die Suche nach einem bezahlbaren und komfortablen Zimmer ist jetzt viel einfacher, denn die wenigsten Unterkünfte sind ausgebucht. Reisen in der Regenzeit wird dir gefallen, wenn du nicht so gern alles vorab planst, sondern lieber spontan entscheidest und dich gern treiben lässt.

Du kommst besser zur Ruhe 

Wenn du nicht gerade auf Party und high-life aus bist, sondern mal fünfe gerade sein lassen willst, bietet sich die Regenzeit geradezu an. Da einfach weniger los ist, gerätst du nicht so schnell in Versuchung, dein Reisebudget für Partys und Spaßaktivitäten auszugeben. Du kommst endlich mal dazu, ein Buch zu lesen, welches du schon seit Wochen mit dir herum schleppst. Oder einen langen Spaziergang am Strand zu machen. Oder die Locals und den Ort, an dem du bist, etwas besser kennen zu lernen. Entspannung statt volles Programm geht in der Regenzeit einfach automatisch besser.

Natürlich hat das Reisen in der Regensaison auch seine Schattenseiten. Bevor du dich für mehrere Wochen mitten in ein Monsum-Gebiet begibst, macht dir klar, dass dich auch folgende Szenarien treffen können:

 

Die Risiken

Es kann nonstop regnen

Der Regen kann sich auch gern mal über mehrere Tage hinziehen. Grundsätzlich bedeutet Regenzeit einfach nur, dass es im Schnitt einmal pro Tag einen kurzen und kräftigen Schauer gibt. Der kann nach 10 Minuten vorbei sein. Oder nach einer Stunde. Oder manchmal einfach tagelang gar nicht. Und das kann ganz schön nerven.

An deinem Reiseort ist tote Hose

Einige Hotels, Restaurants und Geschäfte machen für die Nebensaison dicht. Es sind nur wenige Touristen unterwegs. Das kann wunderbar entspannend sein – wenn du aber einen drauf machen willst, fahre lieber in der Hauptsaison.

Treibholz am Strand in ThailandDie Strände sind verschmutzt und das Meer ist aufgewühlt

Es kann sein, dass aufgrund veränderter Meeresströmungen allerhand Treibgut oder im schlimmsten Fall Müll an den Strand geschwemmt wird. Der wird in der Zeit bevor die Touristenmassen kommen natürlich beseitigt. In der Nebensaison kann es sein, dass sich niemand drum schert. Das Meer ist in der Zeit grundsätzlich unruhiger und hat mehr Brandung. Was auch ein großer Vorteil sein kann, wenn man z.B. surfen oder kiten will.

Reisen in ländlichen Gegenden wird zur Herausforderung

Wenn es mal über längere Zeit viel geregnet hat, kann es gut sein, dass einige Reiserouten aufgrund schlechter Straßenbedingungen komplett gesperrt werden. Und wenn nicht, stell dich auf die doppelte Reisezeit ein. Willst du also an entlegene Orte fahren, die nur über unbefestigte Schotterpisten zu erreichen sind, bringe viel Geduld und Flexibilität und mit und plane mehr Zeit ein.

 

Meine Erfahrungen mit der Regenzeit:

Ich war zum Beispiel mehrmals Mal in Thailand während der Monsum-Zeit. Beim ersten Mal begann es ganz harmlos: ein Paar Minuten Regen pro Tag, an manchen Tagen blieb es ganz trocken. Eines Morgens dann wachte ich auf und es goss wie aus Eimern. Und hörte die nächsten 2 Tage einfach nicht auf. Am dritten Tag flüchtete ich von der Westküste an die trockene Golf-Küste nach Koh Phangan. Aber ich riskierte es noch einmal und fuhr später erneut an die Westküste während der Regenzeit. Und hatte eine der besten und entspanntesten Wochen überhaupt. Es regnete täglich ein bisschen, aber zum Relaxen war das genau das Richtige.

Fazit: Die Regenzeit ist an sich kein Drama. Wo liegen deine Prioritäten?

Party und Action oder Entspannung?
Willst du es krachen lassen oder möglichst günstig reisen?
Brauchst du Sonnen-Garantie oder ist dir das Reiserlebnis an sich wichtiger?
Bist du flexibel und bereit, deine Pläne auch mal zu ändern?

Es ist natürlich verständlich dass du z.B. bei einem zweiwöchigen Urlaub in Thailand gutes Wetter haben willst und die beste Reisezeit ein großes Kriterium ist. Ist dir das nicht so wichtig, kann die nasse Saison ein Pluspunkt sein.

Wie waren deine Reiseerfahrungen mit der Regenzeit?