Geschafft! Nach zwei Wochen Sydney habe ich endlich den „Absprung“ hinbekommen und bin nun dabei, die Ostküste zu erkunden. Wäre ich lediglich den „Ratschlägen“ von Backpackern gefolgt, wäre ich wahrscheinlich jetzt schon in Byron Bay und hätte New South Wales komplett übersprungen. Zum Glück haben mich Australier davon abgebracht!Es kommt immer darauf an, was man von seiner Reise erwartet. Für mich ist eigentlich klar: Ich will Abwechslung, Beach, kleine entspannte Städte und vor allem surfen! Genau das hat New South Wales zu bieten. Total bekloppt, sich das alles entgehen zu lassen.

Es ist ab und zu ganz schön, ein paar Tage an einem Ort zu bleiben aber mindestens genauso gut ist das Reisen an sich. Es ist befreiend, im Zug zu sitzen und Sydney – so schön diese Stadt auch ist – hinter sich zu lassen! Jedoch wird spätestens heute klar, dass der Sommer in Oz vorbei ist. Es ist nicht wirklich kalt, aber es hört einfach nicht auf zu regnen. Mein erster Stopp ist in Anna Bay, in der Nähe von Port Stephens. Das Hostel ist ein Knaller, komfortable Hütten mitten im Grünen auf einem riesigen Grundstück.  Die Besitzer haben ein vereinsamtes graues Känguruh aufgezogen, das jetzt fröhlich durch die Gegend hoppelt und sich sogar streicheln lässt.

Große Veranden und BBQ – Plätze laden zum Verweilen ein. Ein traumhafter Platz im Sommer – dumm nur dass man es nicht genießen kann! Die Regenmenge für den ganzen April ist an zwei Tagen runter gekommen.

Es gibt hier nichts, womit man sich beschäftigen kann, das ist ein absolutes draußen-Hostel. Hilfe, hier drehe ich durch! Nach der zweiten Nacht muss ich nach Newcastle flüchten.

Newcastle ist eine mittelgroße Industriestadt, die angeblich Parallelen zur gleichnamigen Schwester in England haben soll. Ohne einen Vergleich ziehen zu können, bin ich überzeugt, dass das Aussie-Pendant ganz klar die Nase vorn hat, denn der entscheidende Vorteil sind die geilen Strände, die es hier en masse gibt. Beim Anblick der riesigen Wellen wird mir jedoch klar, dass ich das Surfen hier lieber den Pro’s überlasse!

Ich arbeite mich langsam gen Norden voran. Es sind nicht die Städte an sich, für die man die Eastcoast entlang reist. Hier geht es einzig und allein um Beach, Surf und vielleicht die Nationalparks drum herum. Port Macquarie ist angeblich die australische Hauptstadt des Bodyboarding – an diesem Wochenende findet tatsächlich ein internationaler Bodyboarding Contest statt.

Aber auch das Surferherz kommt hier auch nicht zu kurz. An einem der 9 Strände findet jeder eine seinem Level entsprechende Welle – die man sich hier im Unterschied zu Bondi Beach nicht mit 100 Leuten teilen muss. Es kann höchstens passieren, dass man plötzlich eine Delphin-Familie neben sich entdeckt.